Rezension: #strickenmachtglücklich

[Werbung] Ende Februar stellte der EMF-Verlag per Mail neue Strickbücher vor. Darunter das Buch #strickenmachtglücklich. “Auf Instagram & Co.” hieß es in der Beschreibung, habe “das Stricken längst sein angestaubtes Image verloren. Und die derzeit beliebtesten Strick-Bloggerinnen [hätten] ihr geballtes Wissen zwischen zwei Buchdeckel gepackt.”

Die “derzeit beliebtesten Strick-Bloggerinnen” auf Instagram – sofort hatte ich Namen im Kopf, Designs und Blogs, eine ganz klare Erwartung wie dieses Buch aussehen, wer drinstehen würde. Klar, dass ich es haben wollte, oder?

Binnen weniger Tage kam ein Rezensionsexemplar (vielen Dank!) und was soll ich sagen – es war irgendwie anders, als ich gedacht hatte. Aber dazu später. Erstmal die Fakten:

12 Designerinnen, 12 Modelle. Anleitungen für eine Mütze, ein Stirnband, zwei Schals, drei Tücher, zwei Pullover, zwei Jacken und zwei Paar Socken. Einmal “von Kopf bis Fuß” gewissermaßen, davor knapp gehaltene Grundlagen und ein paar Schemazeichnungen. Die Anleitungen (drei verschiedene Schwierigkeitsgrade) ausgeschrieben, Charts wo erforderlich. Schöne, große Bilder und dazu sowas wie ein Fragebogen, den jede Designerin ausgefüllt hat. “Deshalb macht Stricken mich glücklich” wird beantwortet, “Das bedeutet Stricken für mich persönlich” oder “So habe ich mit dem Stricken begonnen.” Kann man lesen, kann man lassen – für die Anleitungen ist es ohne Belang.

Kurz: Ein gut gemachtes, solides Buch. Und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt auch. Manche Anleitungen habe ich sogar richtig gerne. Den Pullover mit dem roten Herzen zum Beispiel. Ich sehe die kleine Patentochter in einer Kindervariante.

Oder Kerstins Socken. Vor Jahren haben wir mal in der Sonne vor einem Kreuzberger Café gesessen (das es leider nicht mehr gibt). Das war noch vor den Soxx-Büchern 1 und 2 und ich bin mir ziemlich sicher, dass Kerstin damals auch keine Socken gestrickt hat. Oder doch? Wie dem auch sei, ihr Stil ist unverwechselbar. Seit langem bin ich versucht, eines ihrer Modelle zu stricken und vielleicht ist ja dieses Buch jetzt der Auslöser, das mal in die Tat umzusetzen. Schließlich ist es immer noch kalt draußen.

Alles schick also, wie man in Berlin sagt. Und damit komme ich zu dem “Aber …”.

Immer wieder bleibe ich an der Formulierung der “derzeit beliebtesten Strick-Bloggerinnen” hängen oder die “bekanntesten #knittersofinstagram” wie es auf dem Buch-Cover heißt.

Ich habe seit Jahren einen Instagram Account. Und auch wenn ich bis vor vier Wochen nicht ein einziges Bild gepostet habe, vergeht (und verging) kaum ein Tag, an dem ich nicht geguckt, kommentiert und Herzen verteilt habe. Ich behaupte deshalb, gut informiert zu sein, mich auszukennen “in der Szene.”

Aber offenbar stimmt das nicht. Denn von den im Buch vorgestellten 12 Designerinnen sagen mir nur fünf etwas. Mittlerweile sind es sechs – vor zwei Wochen habe ich FrauLu kennengelernt. Im Buch sehe ich sie nun wieder in ihrer grünen Jacke.

Sechs von 12. Die Hälfte also.

Woran liegt es? Instagrams Algorithmen? (Meine) mangelnde Digitalkompetenz? Die so oft zitierten Blasen, in denen wir uns bewegen? Ich weiß es nicht. Aber damit Ihr wisst was, bzw. wer Euch in diesem Buch erwartet, kommt hier eine Aufstellung analog des Inhaltsverzeichnisses, verlinkt mit dem jeweiligen Instagram Account:

oceanandyarn.shopsusistricklieselfeinmotorik.blogspotloveforwooljestil211clubknitmieziberlinfrauluknitsstine_und_stitchmadewithloopszwickstrickjuliagraudesign

Ob Ihr alle 12 kennt? Wenn nicht, macht Euch auf den Weg! Klickt Euch zu ihnen. Es lohnt sich. (Auch wenn sie keineswegs alle ein Blog haben und nicht mal die Hälfte regelmäßig bloggt).

Lingg, Dagmar; Gittins, Heike; Van Den Plas, Liesbeth: #stricken macht glücklich – Lieblingsmodelle von Mütze bis Pullover, © 2019 Edition Michael Fischer Verlag, Igling

ISBN: 978-3-96093-240-6 // 96 Seiten // Soft-Cover

Das Buch wurde mir vom EMF-Verlag zugeschickt; die Rezension gibt meine Meinung wieder.

 

 

 

 

 

 

#birthdaybash

[Werbung] Die vergangene Woche war keine der Besten … was immer ich mir im Schwarzwald einfangen habe, hat mich so umgehauen, dass ich tagelang flach gelegen habe. Gruselig! Mittlerweile kommen die Lebensgeister zwar zurück, aber ein bißchen fühle ich mich immer noch wie ein Amigurumi – also irgendwie unbeweglich und im Kopf nichts als Watte …

Deshalb – und weil so viele tolle Berichte schon online sind, zum Beispiel bei Kerstin (Landherzen), Eeva (Oh, wie nordisch) und Fanny (Yarn around the World) – kommt mein Blogpost spät und wird anders als geplant: weniger Text, dafür mehr Bilder.

Schon absurd, dass meine Reisezeit mit gut acht Stunden pro Strecke länger war, als das wollige Geburtstagsfest am Samstag. Aber irgendwie kam es mir gar nicht so vor. Der Vorabend im Hotel-Restaurant, dieser unglaubliche Tag im Showroom von MEZ, das Frühstück am Sonntag, all das fühlt sich rückblickend viel länger an. Woran das lag?

Sicher an der Umgebung. Die Gegend, in der wir waren, ist wirklich, richtig schön. Zumindest am Freitag war auch das Wetter prachtvoll und so war ich direkt im Ferien-auf-dem-Land-Modus.

Verstärkt wurde dieses “Ferien-Gefühl” durch umwerfende Gastgeberinnen! Die Schachenmayerinnen haben wirklich nichts (gar nichts!) ausgelassen, um dieses Wochenende für uns zu etwas Besonderem zu machen. Sie haben uns verwöhnt und beschenkt, informiert und unterhalten. Sogar genäht haben sie für uns: jede/r erhielt ein aus MEZ-Stoffen genähtes Lanyard und einen Projektbeutel. Mag sein, dass das Feenhüte waren, die sie da auf dem Bild tragen 😉.

Der MEZ-Showroom ist wunderschön und (erwartungsgemäß) randvoll mit Wolle. Ausgestellt waren natürlich die “Geburtstagsgarne” Regia Sockenwolle und Catania, aber auch alle anderen Schachenmayr-Garne, außerdem Rowan und Gedifra, die Stickgarne und Nähseiden – alles zum Angucken, Anfassen, vieles zum Ausprobieren – alleine das ein Fest!

Und ausprobiert haben wir den halben Tag: Quasten aus Catania, Bollenhut-Fascinators aus PomPoms und Schwarzwälder-Torte Amigurumis. In immer unterschiedlichen Gruppen, mit mehr oder weniger Geduld (Quasten sind nichts für mich) und mit durchweg tollen Ergebnissen. So sah es danach auch aus im vorher perfekten Showroom …

Bei allem habe ich Blogger/innen kennengelernt, die ich bisher nur virtuell kannte. Wir haben zusammen gestrickt, gefeiert, gehäkelt, gegessen und alles (wirklich alles) gefilmt, fotographiert und gesehen. Eeva hat mich total süß beschenkt (zeige ich Euch noch), Michaela (heartdeco) hat mich (fürchte ich) angefixt wieder mehr zu häkeln (als ob meine Liste nicht lang genug wäre), mit Ms. Eni bin ich zusammen Bahn gefahren (aber irgendwie auch nicht), Annelie macht die allerbesten Spiegeleier und Lilientinte hat mindestens die Hälfte von uns zum spiralisieren animiert (erstaunlicherweise taten das alle mit Nadelspiel! Kein Sockenwunder, keine CraSy-Nadeln. Old-school halt 😉). Das hat echt Spaß gemacht mit Euch!

Ich werde bestimmt noch eine Weile von diesem Wochenende zehren, eins der kleinen, neuen Wollknäuel streicheln, damit stricken oder häkeln und dann darüber berichten. Oder ich packe die Travelite-Reisetasche, die wir als Goodiebag bekommen war und fahre einfach wieder in den Schwarzwald.

Liebe Schachenmayerinnen – danke für Alles! “The currency of real networking is not greed but generosity” habe ich mal gelesen. #blackforestcrafts und der #birthdaybash waren perfektes Beispiel dafür!


Wem die Bilder nicht reichen, dem empfehle ich die InstaStories und Highlights von

bommelie_handmade_for_kidscarolinesweltcarosfummeleyfrauluknitsfeierabendfrickeleienheartdeco.chjetztkochtsieauchnochkuematutorialsknittikusknitting_mikikrassemaschelandherzenlilientintemarbleriems.enirosap_handcraftingsapri_designyarnaroundtheworld

 

Klassenfahrt

Gestern morgen habe ich den Sohn mal wieder zum Flughafen gebracht: er ist jetzt mit seiner Klasse für eine Woche in London. Sie hätten ein anstrengendes Programm, hat mir der Lehrer vor Abflug gesagt, schließlich sei London nicht Club Méditerranée und er kein Animateur.  Ich bin mir nicht sicher, ob den Kindern das klar war. Und so schön es auch war, dieses fröhliche Rudel Teenager einen Moment zu beobachten – Hut ab vor all denen, die Klassenfahrten anbieten, organisieren und begleiten!

Jedes Kind durfte Handgepäck mitnehmen, also nur einen kleinen Koffer. Daraufhin ist das Mobiltelefon des Sohnes am Vorabend der Reise fast kollabiert … Unfassbar viele WhatsApp-Nachrichten wer was mitnimmt und was nicht, was lebensnotwendig ist (ich glaube, das kann man mit Technik und Kosmetik zusammenfassen) und was nicht (Schulsachen) – echte Dramen. Teenager halt …

Nun ist er also (mal wieder) weg. Zeit, daß ich mich mit meiner anstehenden Reise beschäftige. Die hat auch was von einer Klassenfahrt, oder vielleicht eher vom ersten Schultag in einer neuen Klasse …

Denn irgendwie bin ich jetzt doch nervös. Oder ist ‘aufgeregt’ das passendere Wort? Über 7 Stunden werde ich mit der Bahn unterwegs sein – Reisezeit, auf die ich mich freue. Und auf das, was danach kommt, natürlich erst Recht: ein Unternehmen, dass ich immer schon mal sehen/besuchen/besichtigen wollte, im Scheinwerferlicht Sockenwolle (Regia), die zu meinen Lieblingsgarnen gehört, Baumwolle (Catania), aus der ich früher Monster und Decken gehäkelt habe und – nicht zuletzt –  treffe ich 15 Bloggerinnen und Instagrammer, deren Profile ich größtenteils kenne und die jetzt (für mich) Gesichter kriegen.

#blackforestcrafts wird spannend!

Zwei Projekte habe ich am Wochenende fertig gestrickt, um dann morgen in der Bahn, auf der langen Reise nach Süden 😉, etwas Neues anfangen zu können. Verrückt, ich weiß …

Zuerst von den Nadeln war ein Pullover, den ich aus der Wolle gestrickt habe, die eigentlich für den Birkin gedacht war. Wolle, die ich fünfmal geribbelt habe und so bald nicht wieder anfassen wollte. Manchmal geht es eben anders als man denkt. Inspiriert hat mich dazu Andrea Karminrot, mit ihrem großartigen Afmaeli in (fast) Originalfarben. Die Afmaeli-Anleitung hatte ich schon seit Ewigkeiten gespeichert (ohne zu wissen, dass Andrea den Pullover gestrickt hat) und so brauchte es tatsächlich nur noch diesen einen Schubs um noch am gleichen Tag anzufangen.

© Andrea Karminrot // pic: Instagrammer stagepress

Keine zwei Wochen habe ich gebraucht und wenn ich jetzt die beiden Afmaeli vergleiche – ihren und meinen – bin ich fasziniert, was Farben ausmachen. Das sind doch zwei total verschiedene Pullover!

Tags drauf war dann der Color-Tipped-Schal fertig (hat der hier wirklich über ein Jahr gelegen?! Warum?). Der von der Wollnerin handgefärbte blaue Strang (Babyalpaca, Seide und Kaschmir) ist wunderschön und wunderweich. Und auch mit dem Orange (Filace Quito aus Alpaca und Wolle) habe ich mich arrangiert: Und wieder sind es die Farben, die ihn so schön machen. Dass er weit und leicht ist, um ihn im Sommer um die Schultern zu legen oder im Winter eng(er) am Hals zu tragen macht ihn vielleicht noch schöner. Echt ein Traum!

Doch, mit Beiden – Pullover und Schal – bin ich sehr glücklich. Mal sehen, wie das Wetter am Wochenende wird. Vielleicht dürfen sie ja mit nach Herbolzheim.