Charity-Stricken

Grüne Socken auf Instagram und Facebook – ob Ihr die gesehen habt? Aufgerufen zu der „Aktion Grüne Socke“ hat Andrea Krull, Initiatorin von mittlerweile sieben Selbsthilfegruppen für Frauen, die die Diagnose Eierstockkrebs erhalten haben. Grün, weil es die Farbe für Eierstockkrebs ist (so, wie rosa die Farbe für Brustkrebs ist), Socken, weil Andrea Krull (selbst Betroffene) so gefroren hat, vor und nach der Chemotherapie. Und natürlich, weil handgestrickte Socken, zusammen mit persönlichen Nachrichten, eine wunderbare Art sind Anteilnahme und auch Fürsorge zu zeigen.

Übergeben werden sollen die Socken ab dem 6. Dezember; drei Paar habe ich nach Neumünster geschickt. Nähere Informationen zu der Aktion findet Ihr hier. Noch ist bißchen Zeit – vielleicht macht Ihr ja auch noch mit.

Eine zweite Initiative, auf die ich Euch aufmerksam machen möchte, sind „Knitted Knockers“ – gestrickte Brust-Prothesen für Frauen, die sich einer Mastektomie, Lumpektomie, Strahlentherapie und/oder Rekonstruktion unterziehen mussten. Herkömmliche Prothesen sind oftmals teuer, schwer, zu warm und unbequem. Außerdem dürfen sie erst einige Wochen nach der Operation getragen werden (in speziellen BHs).

Im Gegensatz dazu sollen die gestrickten Prothesen angenehmer zu tragen sein, weicher, leichter und einer menschlichen Brust ähnlicher. Getragen werden können sie in einem ganz normalen BH direkt nach der Operation.

Ich war dennoch skeptisch, als ich darüber gelesen habe. Skeptisch und unsicher. Trotzdem habe ich eine gestrickt (es gibt Anleitungen für alle Körbchengrößen), weil ich so gerne etwas tun wollte für eine betroffene Freundin, die mir sehr am Herzen liegt.

Ihr Dank kam vorgestern und war überschwenglich.

Die Prothesen werden von oben nach unten gestrickt. Durch die letzten Maschen wird nur der Faden gezogen, so dass ein Loch bleibt. Durch dieses kann man entweder Füllung entfernen oder fester stopfen, um eine perfekte Passform zu erhalten.

Nähere Informationen und Anleitungen sind hier auf Deutsch und hier auf Englisch.

So viele, so traurige Geschichten; so viel, was mich beschäftigt gerade.

 

 

Adventskalender

Zu meiner Ehrenrettung: ich habe es versucht. Nur bin ich nicht über die “1” hinausgekommen. Und die liegt hier jetzt seit Wochen. Mahnend … Ändert aber nichts. Die halbfertige “2” in lila und grau habe ich trotzdem geribbelt. Es ist einfach nicht mein Ding. Zu klein, zu fummelig, zu viele Fäden. Nadelspiel und FairIsle muss man wollen. Und ich will nicht. Punkt.

Auch wenn ich den Adventskalender gerne gehabt hätte.

Ist jetzt so. Meinen Teenager interessiert das “Innere” des Kalenders eh mehr als das “Äußere,” also gibt es (wie jedes Jahr) die vor Ewigkeiten gekaufte Variante mit 24 kleinen Taschen und aus Lettlopi wird ein bunter Pullover für mich.

Natürlich hat Kathi ausgerechnet heute auf Instagram den (gefühlt) zehnten Kalender gezeigt, an dem sie gerade strickt. Noch schöner als die anderen, noch perfekter. Tolle Farben, tolles Bild. Noch 18 Handschuhe bis Ende des Monats und ich habe keinen Zweifel, dass sie das schafft.

Macht mir  g a r  n i c h t s  aus …

Wer tapferer ist als ich, findet die Anleitung für 24 kleine Handschuhe hier.

Hanf, Teil 2

Erinnert Ihr den superschönen Strang Hanf, den mir meine manchmal strickende Freundin aus Skandinavien mitgebracht hat? Erst lag er hier eine Weile, aber seit Mitte September ist ein Projekt daraus fertig.

Dazu inspiriert haben mich Bilder, die ich online unter #RopeBasket gefunden habe. Müsst Ihr mal gucken. Da gibt es echt schöne Sachen. Dunkelblaue Kordel habe ich im Baumarkt gekauft und der Rest ist Improvisation. Eine Anleitung gibt es nicht.

Braucht man aber auch nicht, denn das Umhäkeln eines Seils mit festen Maschen ist kein Hexenwerk. Kniffelig ist eher das Ende. Weil sich ein Seilende nicht “verstecken” läßt, dazu ist es zu dick.

Mit dem fast fertigen Korb bin ich also nochmal zum Baumarkt gefahren, um das offene Seilende mit dem Heißschneider, den es dort gibt (wahrscheinlich heißt das Ding ganz anders) so zu verkleben, dass es nicht ausfranst. Dieses Ende habe ich dann zur Schlaufe gelegt und genauso umhäkelt wie den Rest. Ich denke mal, das wird halten. Für Obst oder Brot, für Wolle oder Kram.

Geschenkt habe ich den Korb dann – zusammen mit meiner schönsten Edda – eben jener Freundin, die mir den Hanf aus Skandinavien mitgebracht hat. Und wie es aussieht, hat sie sich sehr darüber gefreut.

Jetzt habe ich immer noch genug übrig für einen zweiten Korb. Rund mit Deckel. Mal sehen, ob ich das auch hinbekomme.

Alles gold. Fast alles …

“Vor meinem Haus liegt ein goldener Teppich, ist das nicht schön?” hat meine Tante neulich gesagt. Seither sehe ich auch in meinem Garten nicht mehr vorrangig “Blätter = Arbeit.” Sollen sie doch liegen, solange sie gold sind. Zu blauem Himmel sieht das ja wirklich ganz schön aus.

Außerdem hat mir die Tante 20 Kilo (in Worten: zwanzig Kilo) Quitten von meiner Mutter mitgebracht. Dazu die Nachricht, dass ich gerne noch mehr haben kann, wenn ich möchte … (Nein, danke). Das heißt, ich habe auch ohne dass ich Blätter harke genug zu tun. Jeden Tag mache ich Quittengelee. Jeden Tag drei Liter. Heute noch und dann bin ich fertig. Dann stehen hier um die 50 Gläser. Der Winter kann kommen!

Bei allem komme ich nicht wirklich zum stricken oder häkeln. Trotzdem wird ab und an etwas fertig. Zum Beispiel eine kleine Babymütze für das Enkelkind unserer Vermieterin aus Arcachon.

Über ihre Nachricht mit Bild von Baby Milan habe ich mich so gefreut, dass ich gleich auch (mal wieder) eine Jacke nach der Anleitung, die ich Kiki (la wollbindung) verdanke, angefangen habe. Ich stricke aus Resten meines wonder woman wraps: nach gelb kommt blau, dann rot. Ein bißchen Wonder Woman schadet auch einem kleinen Jungen nicht, denke ich.

Blätter, Quitten, Strickjacke – alles irgendwie gold. Nur diese Nachricht nicht:

Wir haben festgestellt, dass Ihr Account genutzt wurde, um schadhafte Software auf Ihrem Server zu installieren und auszuführen. Diese Software wurde dann genutzt, um Angriffe auf fremde Systeme durchzuführen.”

Schadhafte Software … Angriffe auf fremde Systeme … 😱 Gerettet hat mich (mal wieder und ohne zu zögern) Magdalena.

Freitag Abend, 22h00? Egal! Sie war wach und da, hat zwei russische Angreifer am Schopf gepackt und rausgeschmissen, dann die Firewall noch höher gezogen, schadhafte Software gelöscht und neu installiert. (All das über TeamViewer, so dass ich zugucken konnte. Idee war dabei sicher auch, dass ich was lerne, nur war ich dazu viel zu aufgeregt 🙃 … ). Kurz vor Mitternacht war dann alles wieder heile, weder dem häkelmonster noch Euch ist irgendwas passiert, die Seite ist wieder online und doch flattern meine Nerven immer noch ein bißchen.

Deshalb schnell ein Blogpost (war eh fällig) und sei es nur um mir zu zeigen, dass wirklich alles wieder gut ist.

Zuckerfee-Socken

Es ist mir ein Rätsel, wie man das, was der Sohn Musik nennt, in der von ihm gewählten Lautstärke ertragen und sogar schön finden kann. (Wer mir das nicht glaubt, dem empfehle ich „Meutre par Strangulation“ von Maître Gims. Tod durch Strangulierung … dazu Klaviergeklimper).

Selig die Zeiten als er (der Sohn) noch klein war. Er hatte genau drei CDs und die haben wir (gefühlt) in Dauerschleife über ein Jahrzehnt gehört (unterbrochen nur von einem Mumin-Hörspiel). Da war zum einen “Die Vogelhochzeit” von Ralf Zuckowski. Empfehlung meiner Schwester und bis heute die einzige CD, die ich von Herrn Z. je gehört habe. Lied 10, „Sieh nur die Sterne“, mochte ich damals und mag ich bis heute.

Dann „Loriots Peter und der Wolf“ – für immer und ewig meine Lieblings-CD. Wie gebannt haben wir davor gesessen und zugehört. Alle Texte konnten und können wir auswendig. Lieblingsstelle? “Hey … Du … na … äh … Peter.” Ein talentierter Erzähler, ein tolles Orchester, ein wunderbarer Dirigent, frische Texte, Weltklasse! Wirklich!

Und schließlich „Die Arche Noah: Eine Geschichte für Orchester und Erzähler.“ Nicht so sehr bibeltreu, aber umso vergnügter, wenn sich ein Tierpaar nach dem anderen auf den Weg in die Arche macht und das nicht immer glatt geht.

Warum ich Euch das schreibe? Weil auf dieser letzten CD auch der „Tanz der Zuckerfee“ ist, (der eigentlich in Tschaikowskys Nussknacker gehört) und auch der war sehr beliebt bei uns damals. Kein Wunder, dass ich sofort gezuckt habe, als ich auf Ravelry die Socken Fee Dragee entdeckt habe. Zuckerfee-Socken wollte ich sofort!

Gestrickt in Regia Summerpoint (und einem Rest Opal) wurden sie noch im Oktober fertig, allerdings habe ich erst gestern (endlich!) die Spitze im Maschenstich zusammengenäht und gleich danach ein Mitternacht-Sofa-Photo gemacht.

Mitternacht … Nachdem heute morgen die Schule wieder angefangen hat, war die Nacht also eher kurz, die Nerven bißchen dünner und Maître Gims (gefühlt noch) lauter als sonst.

Was hätte ich gegeben für Zuckerfee im Ohr und nicht an den Füßen …