Hanf

Meine wunderbare Freundin hat mir einen Strang Hanf aus Schweden mitgebracht. Hanf! Vorgestern kam er bei mir an und seither denke ich darüber nach, was ich daraus machen könnte.

Hanf als Material fasziniert mich. Ich mag den Schimmer. Irgendwie erinnert mich das an Haare. Aber Hanf ist viel rauher. Und auch der Geruch ist gewöhnungsbedürftig. Kleidungsstücke kann man da also eher nicht draus machen. Wobei das Garn dünn genug wäre. Es entspricht ungefähr 4fädiger Sockenwolle.

Ein Korb könnte es werden. Wobei … ein Korb mit 2,5er Nadeln gehäkelt? Der müßte dann entweder winzig sein um die nötige Standfestigkeit zu haben oder ich müßte ein Seil mit reinhäkeln. (Mal ganz davon abgesehen, dass ich da endlos dran sitzen würde …).

Vielleicht mache ich besser eine Tasche. Noch eine Edda? (Och nö … Ich habe doch schon zwei).

Der Strang wiegt 400 gr. Ich schätze, es sind um die 800 m. Die habe ich jetzt erstmal gewickelt … so weit es mit meinem kleinen Wickler ging. Und jetzt brauche ich bitte ganz dringend eine richtig coole Idee!

Also: Was würdet Ihr damit machen?

Sommer

Draußen ist so viel Sommer, dass ich drinnen gar nicht so oft zum Stricken komme, wie ich gerne würde.

Erst hatten die Nachbarinnen Kirschen für mich, dann Mirabellen, schließlich waren überall Pflaumen und jetzt fallen im Garten die Äpfel von den Bäumen … Entsteinen, entsaften, kochen – gefühlt stehe ich seit Tagen durchgehend am Herd.

Jeden Abend trage ich Gläser mit Gelee in den Keller. Wunderbare Aussichten für den Winter. Das ist das Schöne daran.

Aber die Strickzeit reicht dann eben tatsächlich nur noch für Kleinstprojekte. So, wie dieses hier: pinwheel purse heißt es und gestrickt aus (Socken-)Wollresten war es superschnell fertig. Das Zusammennähen der fünf Teile hat dafür umso länger gedauert …

War es aber wert.

Denn nur so konnte ich rausfinden, ob es funktioniert. Ob sich ein pinwheel purse (da gibt es sicher auch ein deutsches Wort für, komme ich nur nicht drauf gerade) wirklich von alleine immer wieder zusammenfaltet und das tut es tatsächlich. Allerdings ist es so, wie ich stricke, leider gar nicht stabil, sondern irgendwie lappig. Ich hätte wahrscheinlich (noch) dünnere Nadeln nehmen müssen oder dickeres Garn. Habe ich aber nicht. Das heißt für Münzen taugt es nicht, bestenfalls für kleinen Schmuck oder andere leichte kleine Dinge.

Ich werde eine Aufgabe dafür finden. Oder ich frage die kleine Patentochter. Und bis dahin sitzt es hier halt auf der Sofalehne.

 

Edda, die Zweite

Seit Ende vergangener Woche ist nun auch das zweite Einkaufsnetz Edda fertig. Feuerrot, aus erheblich dünnerem Garn und damit sehr viel mehr mein Geschmack als das Erste. Ein bißchen musste ich dafür die Anleitung anpassen. Also: mehr Maschen anschlagen, mit dünneren Nadeln stricken und deutlich mehr Maschen für die (mit 2,5er Nadeln  gestrickten …) Träger aufnehmen, all das hat auch ziemlich lange gedauert, aber umso zufriedener bin ich jetzt mit dem Ergebnis.

Auch oder gerade weil das fertige Netz am Ende so winzig zu sein schien. Kaum 20 cm lang – eher eine Pompadour-Tasche als ein Einkaufsnetz … aber DAS TÄUSCHT! Und nur deshalb schreibe ich jetzt noch mal über Edda.

Guckt doch mal: Das winzige leere Netz und dann das gleiche Netz mit Basketball. (Für die, die nicht jeden Tag einen Basketball in der Hand haben: er hat einen Umfang von 75 cm).

Verrückt, oder?

 

Ich werde dieser Edda das Meer zeigen. Es wird ihr gefallen.

 

 

Stunde Null

Stell Dir vor, Du hast ein Ziel. Und Du verfolgst dieses Ziel sieben Jahre lang mit allen Konsequenzen. Du investierst Zeit, Energie, Kraft. Du hast Spaß, ja, aber du steckst auch zurück, verzichtest, findest Kompromisse. Sieben Jahre lang.

“Sieben Jahre,” wird manch eine jetzt vielleicht sagen, “was sind sieben Jahre?”

Für einen 14jährigen sind sieben Jahre die Hälfte seines Lebens. Und genau so lange hat mein 14jähriger davon geträumt, Basketball in der Bundesliga zu spielen.

Grenzenlos die Freude, als die Mannschaft es zu Beginn dieses Sommers tatsächlich in die Jugend-Bundesliga geschafft hat.

Saisonbeginn im Oktober.

Das Ziel schien erreicht und war doch so ganz anders als er sich das gedacht hatte. Und deshalb hat der Sohn vergangene Woche die Reißleine gezogen. Er hat dem Trainer geschrieben und um Erlaubnis zum Vereinswechsel gebeten. Mit 14.

Schluß, bevor es angefangen hat. Gründe dafür gibt es viele, der Wesentlichste vielleicht, dass er kurz davor war, die Lust am Lieblingssport zu verlieren.

All das beschäftigt uns momentan enorm. Diese letzte Saison mit ihren Reisen, Turnieren, Medaillen, Erfahrungen war unglaublich. Aber immer wieder auch unglaublich hart. Der Druck, die Konkurrenz, der Zeitaufwand. Und auch wenn ich unverändert überzeugt bin, dass es richtig war ihn in all dem zu unterstützen, hätte ich ihm die letzten Monate gerne erspart. Aber das ist nun müßig.

Nach der Entscheidung und der darauf folgenden Freigabe durch den Verein ist er um halb acht ins Bett gegangen – freiwillig und trotz Ferien – um bis Mittag des nächsten Tages zu schlafen.

Ab jetzt wird alles anders.

Stunde Null.

 

Kinderkleid mit Knopf

Eigentlich wollte ich nur für das Little Sister’s Dress in meinem Knopfglas nach roten Knöpfen suchen. Aber das habe ich dann vergangene Woche zum Anlaß genommen, endlich (!) mal alle (geerbten, geschenkten, gefundenen, gekauften) Knöpfe zu sortieren … War echt an der Zeit. Denn egal wie schön so ein großes Glas voller Knöpfe aussieht – praktisch ist es nicht. Jedes Mal wieder den Inhalt des Glases auf ein Tablett zu kippen, weil der Knopf, den ich möchte, immer ganz unten ist, hat schon lange genervt.

Der Holzkasten mit Glasdeckel ist (glaube ich) für Teebeutel gedacht, aber auch ein wunderbares Knopf-Zuhause.

So schön ist es geworden!

Und einen passenden Knopf hat das Kleid jetzt auch. Leider nur einen (mehr hatte ich nicht). Laut Anleitung sollen zwei Knöpfe dran, geht aber auch so.

Das Little Sister’s Dress war schon ganz lange auf meiner “Strickliste.” Ich habe es aus korallenroter Catania in der Größe für 0-3 Monate gestrickt und weil das Garn dicker ist als in der Anleitung angegeben, wird es wohl einem 6 Monate alten Baby passen. Genau das soll es auch.

Ich bin total begeistert von der Idee, dass ein kleines Mädchen es jetzt – als Hängekleidchen – bekommt und tragen kann, später im Herbst (mit langen Ärmeln drunter) als Tunika und nächsten Sommer als Top.

Damit ist die Tragezeit deutlich länger als die Strickzeit – was in der Regel bei Babysachen (gefühlt) nie der Fall ist  : )

Schöner kleiner Strick, davon mache ich bestimmt noch eins. Wäre es meine Anleitung, hätte ich die niemals (nie!) einfach so ins Netz gestellt. Glück für uns alle, dass die Designerin das anders sieht. Guckt es Euch einfach mal an.